WIR PLANEN
FÜR UNSER KLIMA
Das interdisziplinäre Projektteam kommunaler Unternehmen aus Kaiserslautern lotet seit Mitte Februar 2020 die Möglichkeit der Erzeugung von Wasserstoff und den Einsatz im Mobilitätssektor in und um Kaiserslautern aus. Durch die Umsetzung der vielversprechenden Konzepte, können künftig Busse und LKW der kommunalen Unternehmen klimaneutral fahren, die Verkehrswende eingeleitet und so ein großer Schritt zu den Klimaschutzzielen der Stadt Kaiserslautern getan werden.
wir erklären
Unsere Initiative
Mit Gründung von „Blue Corridor – Initiative Wasserstoff“ und einem engagierten Projektteam wurde der Grundstein für eine Reduzierung des zukünftigen CO2-Ausstoßes in der innerstädtischen Mobilität in Kaiserslautern gelegt. Wasserstoff soll durch den Einsatz regenerativer Energien an verschiedenen Standorten erzeugt und in unmittelbarer Umgebung für Logistik- und Mobilitätszwecke zur Verfügung gestellt werden. Die beteiligten Unternehmen und deren Töchter bringen ein breites Spektrum an Know-how und Infrastruktur mit: sowohl bei Energieerzeugung und Versorgung, als auch in der Ver- und Entsorgung und der damit verbundenen Mobilität.
Das vorhandene Know-how soll nun gebündelt, jeweils fachspezifisch eingesetzt und durch Kooperationen mit wasserstoff-interessierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen erweitert werden. Weiterhin sollen standortspezifische Synergien in der Realisierung genutzt und Fördermöglichkeiten eruiert werden. Die daraus generierten Erkenntnisse hinsichtlich der regionalen Wasserstoffherstellung, der Lagerung und Nutzung im Blue Corridor sollen anschließend auf den überregionalen Transportverkehr zwischen zwei oder mehreren Wasserstoffregionen übertragen werden.
Projektteam Blue Corridor: Dr. Gregor Stadtmüller (ZAK),
Dr. Michael Walk (WVE), Andreas Janneck (SWK)
das sind
Unsere Ziele
NUTZUNG IN DER MOBILITÄT
In Kaiserslautern soll grüner Wasserstoff als Energieträger im Mobilitätssektor etabliert werden. Dazu soll eine Wasserstoff-Tankstelle im Stadtgebiet errichtet werden. Außerdem werden von den Partnerunternehmen schrittweise Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb (z.B. Brennstoffzelle) in ihren Fuhrpark integriert, die erste Abnehmer für diese Tankstelle sein sollen.
HERSTELLUNG
Der grüne Wasserstoff soll vor Ort in Kaiserslautern erzeugt werden, um lange Lieferwege zu vermeiden. In Frage kommt u.a. ein Elektrolyseur, der mit grünem Strom, beispielsweise aus Biomasseheizkraftwerken (vgl. Projekte), betrieben wird. Ein entsprechendes Erzeugungs-Konzept wird erarbeitet und die Umsetzung geplant.
LAGERUNG
Für eine dauerhafte Bereitstellung von ausreichend Wasserstoff soll ein Lager-Infrastruktur aufgebaut werden. Diese erlaubt es, Schwankungen in Produktion oder Verbrauch ausgleichen zu können.
DIE ZUKUNFT
UNSERE PROJEKTE
Wir planen für unser Klima und führen vielversprechende Konzepte wasserstoff-interessierter Unternehmen im Blue Corridor zusammen und begleiten diese bis in die Umsetzung und darüber hinaus. Aus den übergeordneten Gedanken der Erzeugung, Lagerung und Nutzung von grünem Wasserstoff in Kaiserslautern konnten bereits einige Projektideen abgeleitet werden. Diese gehen nun nach und nach in die Umsetzung:
BLUE COLLECT
Abfallsammelfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb im Stadtgebiet Kaiserslautern
Die Stadtbildpflege Kaiserslautern beantragt Fördergelder zur Beschaffung von Abfallsammelfahrzeugen für das Stadtgebiet Kaiserslautern und zur Ertüchtigung Ihrer Werkstätten für das Handling wasserstoffangetriebener Fahrzeuge. Die kommunalen Fahrzeugflotten müssen zukünftig emissionsarm realisiert werden. In diesem Zusammenhang sollen im aktuellen Projektschritt zwei Abfallsammelfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb in Kaiserslautern auf die Straße gebracht werden. Neben den zu erwartenden Erkenntnissen aus dem Einsatz der Fahrzeuge, die innerhalb des Blue Corridors als Basis für weitere Anwendungen in Kaiserslautern dienen sollen, erhofft sich die Stadtbildpflege durch den Einsatz der innovativen Technologie und der sehr geräuscharmen Fahrzeuge eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.
Die betriebseigenen Werkstätten sollen in diesem Zusammenhang ertüchtigt werden, um zukünftig die eigenen, als auch externe kommunale Fahrzeuge aus Kaiserslautern warten und reparieren zu können.
- Abfallsammelfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb
- Ertüchtigung der betriebseigenen Werkstätten der Stadtbildpflege
BIO2H2@KL
Nutzung biogener, abfallstämmiger Stoffströme in kommunaler Verantwortung in Post-EEG-Anlagen zur Erzeugung, Abgabe und Nutzung von „grünem“ Wasserstoff sowie Errichtung einer entsprechenden Tankstelle und Entwicklung sowie Einführung einer wasserstoffbasierten Schwerlast-LKW-Flotte
Dieser Arbeitstitel beschreibt den beabsichtigten Beitrag der ZAK zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie: Biogene Abfälle werden in Kaiserslautern zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt. Das Vorhaben besteht aus drei technischen Komponenten: einem Elektrolyseur, einer öffentlichen Wasserstoff-Tankstelle und Schwerlast-Lkw mit Wasserstoffantrieb.
Der Elektrolyseur wird mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern betrieben, der im eigenen Biomasseheizkraftwerk erzeugt wird. Etwa 10 GWh pro Jahr werden derzeit eingespeist und können in Abhängigkeit der Wasserstoffnachfrage in den Elektrolyseur umgeleitet werden. Der Wasserstoff wird vom Elektrolyseur durch Leitungen zu einer öffentliche Tankstelle geführt, die ihn auf den beiden Druckstufen 350 und 700 bar bereitstellt, so dass Pkw, Lkw und Busse betankt werden können. Der als Nebenprodukt anfallende Sauerstoff wird im Kompostwerk genutzt, um durch Sauerstoffanreicherung der Luft den aeroben Rotteprozess sowie die Hygienisierung des Bioabfalls zu verbessern.
Täglich pendeln Schwerlast-Lkw zwischen Kaiserslautern und Ludwigshafen, um Siedlungsabfälle in das Müllheizkraftwerk Ludwigshafen zu transportieren und auf der Rücktour Bioabfall zur ZAK zu bringen. Im Rahmen von Ersatzbeschaffungen sollen sie nicht mehr mit Dieselantrieb, sondern mit Wasserstoffantrieb ausgerüstet sein. Diese Container-Hängerzüge werden derzeit nicht angeboten, aber es ist anzunehmen, dass in wenigen Jahren solche Fahrzeuge zumindest im Rahmen von Praxisversuchen zur Verfügung stehen. Durch den Wasserstoffantrieb der Lkw schließt sich ein regionaler Energiekreislauf, da der Wasserstoff auch aus dem Bioabfall gewonnen wird, den die Lkw zur ZAK bringen.
Die Wasserstoff-Tankstelle soll öffentlich zugänglich sein, so dass zum Beispiel auch die Abfallsammelfahrzeuge der Stadtbildpflege, Fahrzeuge anderer Unternehmen und Privat-Pkw betankt werden können.
Das Projekt passt perfekt zum Markthochlauf für Wasserstofftechnologien, wie er in der Nationalen Wasserstoffstrategie beschrieben ist. Bei der Entwicklung des Projekts werden wir von der Hochschule RheinMain (Wasserstofftechnologie) und der Hochschule Magdeburg-Stendal (Sauerstoffnutzung) unterstützt.
DAS SIND
UNSERE PARTNER
Wir, die SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG, als der regionale Energieversorger stellen die Energieversorgung für die Stadt und Region Kaiserslautern im Sinne der Nachhaltigkeit und Erreichung der Klimaschutzziele sicher. Wir richten unser Produktportfolio darauf aus und entwickeln Lösungen für Industrie, Gewerbe und Privatkunden. Mobilität und Verkehr sind weitere Herausforderungen, für die wir uns im Zeichen des Klimawandels engagieren. Die Wasserstoff-Initiative Blue Corridor als neues Mobilitätskonzept, der Ausbau der E-Mobilität und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur sind hier für uns wichtige Meilensteine.
Die WVE GmbH (Wasser, Versorgung, Energie) befasst sich als kommunales Unternehmen zukunftsorientiert mit innovativen Themen, um Einflüsse auf unsere Umwelt und unser Klima zukünftig und nachhaltig zu reduzieren oder vollends zu vermeiden. Zu dem bereits etablierten Geschäftsfeld „Regenerativen Energien“, welches die Planung und Umsetzung und zum Teil den Betrieb von PV-Anlagen, Nahwärmenetzen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Biomassefeuerungsanlagen, Batteriespeichern sowie Ladeinfrastruktur für Elektromobilität beinhaltet, wurde unser Portfolio nun um das wichtige Themengebiet Wasserstoff erweitert.
Die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) nimmt die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers für Stadt und Landkreis Kaiserslautern hinsichtlich des Behandelns, Transportierens, Recycelns, Verwertens und Beseitigens der Siedlungsabfälle sowie des Sammelns von Problemabfällen und Elektroaltgeräten wahr. Weiterhin wurde der ZAK die Aufgabe der Bioabfallentsorgung von den Städten Ludwigshafen, Frankenthal, Worms, Neustadt an der Weinstraße und Speyer sowie den Landkreisen Rheinpfalzkreis und Bad-Dürkheim übertragen. Darüber hinaus ist ihre Aufgabe der Betrieb des rund 95 Hektar großen Abfallwirtschaftszentrums Kaiserslautern-Mehlingen.